, Margit Siegrist

Amerikanische Bergminze (Pycnanthemum pilosum)

Zur Zeit blüht ein wahrer Bienenmagnet in meinem Garten, den ich euch gerne näher vorstellen würde. Allerdings gibt es kaum Informationen zu dieser Pflanze, weder in den üblichen Gartenbüchern, noch im sonst quasi allwissenden Internet.

Gefunden habe ich diese anspruchslose Staude bei der Staudengärtnerei Gaissmayer in Illertissen/D, die für ihr grosses Sortiment weithin bekannt ist. Wobei: „gefunden“ ist zu viel gesagt, treffender wäre „darüber gestolpert“. Jedenfalls ist sie in meinem Garten gelandet, sehr zur Freude meiner Bienen!

Die Prärieminze oder Cherokee-Bergminze gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und dort zum Tribus Mentheae, also der Minzen (und das merkt man auch an ihrem starken minzartigen Geruch). Sie ist aber nicht näher mit den ebenfalls als Bergminzen bezeichneten Gartenpflanzen der Art Calamintha verwandt, die ich euch gerne einmal später vorstelle, da sie ebenfalls lohnende Bienenweiden sind.

Die Amerikanische Bergminze blüht zwar ähnlich spät, von Juli bis in den September, ist aber vom Wuchs her deutlich höher (etwa 60-80 cm) und die Blüte ist optisch viel auffälliger. Auch das durch die dichte Behaarung silbrig wirkende Laub wirkt im Garten sehr schön und setzt auch ausserhalb der Blüte Akzente.

In meinem sandigen Boden kommt sie in voller Sonne bestens zurecht, scheint aber auch keine Probleme mit diesem nassen Sommer zu haben, wie so mancher andere Trockenkünstler. Die oben genannte Staudengärtnerei empfiehlt als Nachbarpflanze den Purpur-Sonnenhut  (Echinacea purpurea), was ich mir als Kombination sehr gut vorstellen kann und auch bestimmt ausprobieren werde.

Die Prärieminze ist eine alte Heilpflanze der nordamerikanischen Indianer, leider findet man dazu nicht allzu viel. Sie sollen es als Stärkungsmittel verwendet haben, bei verdorbenem Magen und Erkältungen. Sie wird heute in ihrem Ursprungsland vor allem als Teepflanze oder in Süssspeisen eingesetzt. Mehr kann ich euch leider nicht über diese Pflanze erzählen!

Selbst im sonst zuverlässigen Buch „Bienenweide“ (G. Pritsch) findet man nur ihre  nahe Verwandte, die „Dickblume“ oder „Grossblättrige Bergminze“ (P. muticum) mit einem Nektarwert 2 und einem Pollenwert von 1 (von 4 Stufen) ... was angesichts des massiven Bienenbesuchs für ihre Schwester fast nicht stimmen kann.

Dafür sollen die Blätter der Dickblume übrigens gut gegen Mücken und Zecken wirken, dank des Inhaltsstoffes Pulegon. Das könnte man bei der Amerikanischen Bergminze auch versuchen und hätte einen glatten Doppelnutzen, wenn man zum Bienenstand am Waldrand fahren muss und kein Repellent benutzen möchte – die chemische Variante DEET sorgt ja nach wie vor für Rückstände im Bienenwachs.

Eine zweite Verwandte unserer rätselhaften Blume habe ich auch noch gefunden, die Schmalblättrige Bergminze (P.tenuifolium). Auch sie wäre einen hübschen Versuch im Garten wert, bleibt mit 50-70cm etwas kleiner und wird auch als Bienenweide beschrieben. Alle drei Arten sind jedenfalls sehr zierend und eine Bereicherung für den Garten, vor allem durch ihre späte Blüte und das silbrige Laub!